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Minibarwägeli SBB

Mein erster Blog ist dem Minibarwägeli der SBB gewidmet

Zugegeben ich fahre nicht so oft Zug, aber wenn ich Zug fahre, dann gönne ich mir 1. Klasse. Ich sitze nach Möglichkeit immer im ersten Wagen nach der Lok. Dies aus dem einfachen Grund, weil dort die abenteuerliche Reise des Minibarwägelis beginnt. Und meine Reise beginnt, Wägeli sei Dank, mit einem Kaffee. Bis anhin habe ich mich immer ein bisschen über die doch gesalzenen Preise der verkauften Produkte gewundert, aber schliesslich wird man bedient, also hat es schon seine Richtigkeit. Wie bequem dieser Service ist, habe ich mir bisher nicht wirklich überlegt. Da waren aber schon oft meine stillen Gedanken darüber, wie es wohl ist, diesen harten Job auszuüben.


Gemäss SBB soll jetzt Schluss sein mit dieser Dienstleistung. Die Kunden können sich nun im Restaurant-Wagen ihren Kaffee holen. Sie werden den Kaffee nicht dort trinken können, denn der Restaurant-Wagen wird gestossen voll sein. So immer noch gleichviel Kaffee getrunken wird. Also folgt die in meinen Augen grösste Herausforderung: Der Kaffeetransport zum Sitzplatz! Es gibt Verbindungen, da sind die Wagons immer voll – immer! Dann gibt es die Stosszeiten, da sind die Wagons erst recht voll. Denke ich kurz nur an Indien, so haben wir in der Schweiz im Grunde genommen keine Ahnung von überfüllten Zügen. Nicht dass ich schon mal in Indien die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt hätte, aber das haben Sie auch schon gehört, oder? Und kaum auszudenken, wie es die Inder machen, ohne Kaffee und ohne Restaurantwagen!


Aber zurück zum Problem: Wie transportiere ich den Kaffee vom Restaurantwagen zu meinem Sitz, der notabene nicht mehr mein Sitz ist, weil sich dort mittlerweile eine andere Person breit gemacht hat. Dann vielleicht noch mit Tasche bepackt durch die Wagons balancierend... bis zu meinem, eben, Ex-Platz. Und der Kaffee ist bis zu diesem Zeitpunkt nicht nur kalt, nein, wahrscheinlich ist nur noch die Hälfte davon im Becher. Wenn mich nun eine Person begleiten würde, hätte ich meinen Sitzplatz auf sicher, aber dann müsste ich mich mit zwei Bechern auseinandersetzen. Und wehe der Riemen der Tasche rutscht genau in diesem Moment über die Schulter hin zum Ellenbogen. Ja, ja… da könnte schon Stimmung aufkommen.


Mein Fazit? Ich werde auf meinen Kaffee im Zug verzichten, dem Sitzplatz zuliebe und nein, ich kaufe keinen Kaffee im Bahnhof, denn der ist immer kalt bis ich im Zug bin. Und ja, ich stehe immer rechtzeitig auf, damit ich schon zu Hause den ersten Kaffee trinken kann.

Schade um diese Dienstleistung: Einmal mehr wird uns bewusst, wie toll dieser Service war – sobald wir nicht mehr davon profitieren können. Ich werde nicht nur die Wägeli vermissen, nein, ich werde die Menschen vermissen, welche tagtäglich diese Wagen durch die Wagons ziehen mussten und trotz allem immer freundlich waren.

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