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Müller-TV Teil 2

Ihr erinnert euch? Der Blog «Müller TV» vom vergangenen Herbst? Und ich dachte doch tatsächlich die Geschichte ist abgeschlossen, aber da habe ich die Rechnung ohne meine Familie gemacht. Im Juni, wenn ich ins Tessin reise – so dachte ich – hat mein Bruder Reto (Thronfolge 2) die Sache längst erledigt. Als wir aber im Juni ins Tessin kamen, hing der «alte» TV wieder an seinem Stammplatz und er hatte ein neues Gspändli im oberen Stock bekommen. Ich muss vorausschicken, wir sind nun wieder vom Internet TV umgestiegen auf die Schüssel mit Karten. Auf den Karten (so gross wie Kreditkarten) im unteren Stock ist eine Brünette von hinten zu sehen, sie breitet die Arme aus und neben der Brünette steht: sat access – für überirdisch guten Empfang. Im oberen Stockwerk ist eine Blondine auf der Karte, die verspricht ebenfalls überirdisch guten Empfang. Nun, ich wäre ja schon mit einem guten Empfang glücklich gewesen, aber wir hatten weder eine guten noch einen überirdisch guten Empfang, wir hatten nämlich gar keinen Empfang. Stattdessen eine nette Mitteilung und die lautete: Verschlüsseltes Signal. Und bevor ich mich also an die Entschlüsselung machte, weil – und das ist jetzt eine Unterstellung meinerseits – meine Familie hat nur darauf gewartet, dass ich ins Tessin gehe und mich hinter die Entschlüsselung mache: Leute, ich liess es einfach schleifen, weil ich schlicht keine Lust dazu hatte. Nach mir stand meine Mutter auf der Gästeliste. Während ich mir Sorgen machte, ob sie wohl gut angekommen waren, rief sie am ersten Abend an und ignorierte meine Frage nach der Reise, sie kam gleich zum wichtigsten Punkt und der lautete: Nicht vorhandenes Programm SRF1 und darum keine Wetterprognose. Und jetzt kommts, ich habe bei mir zu Hause Meteo mit dem Handy gefilmt und diesen Film meiner Tante geschickt. Ja, soweit ist es also gekommen.


Mitte August meldete ich bei meinem Bruder einen weiteren Ferienwunsch an und alles klappte. Bei unserer Ankunft war zu meiner grossen Freude mein Bruder noch da. Er sagte zu mir: «Heute kommt noch ein Kollege die TV’s einstellen, der kann das.» Ich liess es unkommentiert. Kollege kam und dann ging das auf und ab und hin und her und dann kam Kollege etwas ratlos zu mir und fragte MICH, ob ich vielleicht wisse, wie das System funktioniere, denn alle Signale seien auf Empfang und überhaupt und so. Und ich bin in dieser Hinsicht ja wirklich die patente Schwester und ich beruhigte die etwas ratlosen Männer, die sonst immer wissen was zu tun ist, ich würde mich der Sache, also dem TV, via Helpline (also Blondine oder Brünette) annehmen. Ich hörte förmlich die Erleichterung der Männer.


Und dann rief ich also an bei der Helpline und telefonierte über eine Stunde mit einem netten Herrn, der war am Ende seiner überirdischen Empfangskräfte und ich war es auch, schliesslich hatte ich eine Brünette oder Blondine am Telefon erwartet. Und kurz vor der wirklich endgültigen Kapitulation, schickte mir mein Bruder einen Kontakt eines TV-Fachgeschäfts in Locarno. Am Donnerstag sendete ich eine E-Mail an dieses Geschäft mit meiner bescheidenen Diagnose, denn mittlerweile, so waren Helpline und ich uns einig: Es musste das Kästchen sein.


Dann kam SIE, mein blonder TV-Engel aus Locarno, wie aus dem Nichts. Ivana. Ivana rief mich an, sie redete italienisch, ich deutsch und ich erklärte ihr mit der letzten überirdischen TV-Kraft mein Dilemma. Ivana erklärte mir, was es sein könnte und ich soll erst mal mit Karten und Kästchen, also mit Brünette und Blondine, nach Locarno ins Geschäft kommen, bevor sie eine technische Mobilmachung rüberschicke. Aber das war noch nicht alles, nach 18 Uhr rief mich Ivana noch einmal an und sagte mir, sie würde in der Nähe ein Restaurant besuchen und sie könnte vielleicht gleich vorbeikommen, um die erste Analyse zu machen. Wir waren jedoch nicht da und so konnte die Nothilfe noch nicht in Anspruch genommen werden. Freitagnachmittag machten wir uns auf nach Locarno und Ivana war da, mittlerweile waren wir duzis, weil das macht man so unter den TV-Spezies. Natürlich funktionierten bei Ivana Brownie und Blondie einwandfrei, Ivana nahm es zur Kenntnis und sagte zu uns, es komme jemand heute Nachmittag (es war Freitag!) bei uns vorbei, um das Problem zu beheben, denn wir könnten es nicht beheben. Der TV-Engel kam gleich selber vorbei und innerhalb von 15 Minuten war es soweit, sie liess also ihre überirdischen TV-Kräfte spielen und sie reüssierte. Freunde, es läuft und zwar picobello.


Habe ich erwähnt: Meine Mutter hat mich gefragt, nachdem ich bei ihr angerufen hatte, ob eigentlich der TV nun funktioniere und sie verstehe nicht, warum das nicht geht. In diesem Moment verstand ich auch noch nichts, aber nun kenne ich Ivana.


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