Kürzlich habe ich mit einem jungen Mann der Generation Y gesprochen und der hat mir gesagt, er verstehe die Generation Z nicht. Und dann habe ich mal «guuglet» (so sagt meine Mutter), also ich habe diese Generationen mit ihren Buchstaben gegoogelt. Und seit ich gelesen habe, wie wer warum so tickt, geht mir das irgendwie nicht mehr aus dem Kopf. Im Tram habe ich angefangen einzuteilen: Babyboomer, X, Y und Z. Ich habe nachgesehen, zu welcher Generation Freunde und Bekannte gehören. Und ich versuche noch heute zu verstehen.
Ich weiss nicht, vielleicht gibt es jetzt auch noch eine Generation Null, weil nach Z geht es ja bekanntlich wieder von vorne los, aber ein Dazwischen wäre noch chic. Die Alphas gibt es tatsächlich. Zu welcher Generation gehören eigentlich diese Bodenkleber? Generation Greta? Also nicht, dass diese Bodenkleber wahrsinnige Revoluzzer wären, in den 80ern haben sich Aktivisten auch an Atomkraftwerke gekettet etc. Und die haben zum Teil auch gedacht, wenn sie einen Aufkleber «Atomkraftwerk Nein Danke» hinten auf ihrem 2CV oder ihrem VW Bus haben, würden sie etwas dazu beitragen, die Welt zu retten. Die Hippies haben sich das Hirn aus dem Kopf geraucht und als sie nicht mehr wussten, wie sie heissen und irre zu Musik tanzten, meinten sie auch, sie würden etwas zum Weltfrieden beitragen. Jede Zeit hat ihre Generation, die sie verdient.
Ja ja, das ist ja nun wirklich nichts Spezielles, aber ich finde immer, Hauptsache sie tun was und sie interessieren sich für etwas. Ich stelle auch fest, es gibt eine Generation «ständig müde», oder es ist ihnen langweilig. Ja ja, Leute, Langeweile muss man aushalten können, in einer Zeit, in der wir dauernd und überall bespasst werden. Push Meldungen flimmern über die Displays und wir sind immer und überall auf dem neuesten Stand der Dinge. Und wenn wir dann auf die Pushs warten, ist uns langweilig.
Und dann hatte ich doch letzthin ein Bewerbungsgespräch mit einer jungen Frau der Generation Y. Exgüse, heute sagt man dazu ja Interview. Es war ein sehr interessantes Gespräch und als ich mir das Gespräch im Nachhinein durch den Kopf gehen liess, wusste ich, was mich auf einmal so irritierte. Die junge Frau sagte nämlich, sie würde eine Tätigkeit erwarten, die Sinn macht. Wir stellen uns also der Sinnfrage. Und da ich der Generation X angehöre, bin ich nämlich gemäss den Merkmalen zuständig, Arbeit zu schaffen, welche Sinn macht, denn meine Generation steht offensichtlich Mitten im Berufsleben und zudem sind wir eine wichtige Stütze der Wirtschaft. Wahrscheinlich deshalb, weil wir manchmal auch Arbeiten machen, die vielleicht nicht so Sinn machen, aber wir machen sie einfach. Und nein, den von der Work-Life-Balance bringe ich jetzt nicht, weil ich mich sonst wirklich aufrege. Und vielleicht rege ich mich auch nur auf, weil ich diese Work-Life-Balance nicht schaffe und die für mich vielleicht so wenig Sinn macht, wie wenn man sich auf den Boden klebt. Wann werden wir auf etwas aufmerksam? Wenn gut argumentiert wird und es uns den Ärmel reinnimmt und wir einen Sinn dahinter sehen. Wenn ein Mensch diesen Sinn so gut vermitteln kann, dass ihm die Herde folgt. Also wie bei einer Sekte oder einer politischen Partei.
Und wenn wir uns jetzt fragen, ob das geht, wenn dann alle Generationen an einem Tisch sitzen, dann wartet bis Weihnachten und ihr habt die Antwort. Bei Müllers wird das so sein, dass sämtliche Generationen am Tisch sitzen. Mutter Müller (die stille Generation), Thronfolgen 1 und 2, die Babyboomer, Generation X (dazu gehören Thronfolge 3 und ich), Y und die Z und neu haben wir nun auch zwei Alphas. Ich werde genau beobachten, wie das alles zusammenpasst. Und ich glaube, es passt, denn die grössten Meinungsverschiedenheiten gibt es nämlich innerhalb der Generationen selber. Und vielleicht giesse ich dann einfach ein bisschen Öl ins Generationenfeuer.
Macht das Sinn?
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