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Vorbilder

Die einen haben eines, die andren haben keines und dann gibt es noch die Selbstbewussten, die brauchen keines oder ernennen sich selber dazu. Ein Vorbild. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht verkehrt ist, mehrere Vorbilder zu haben und von diesen sich das Bild zu nehmen, welches am besten zu einem passt. Heute sagt man nicht mehr Vorbild, heute sind es die Influencer, denn was die tagtäglich posten wird gekauft oder kopiert. Viele Kinder nehmen sich Vorbilder aus dem Sport, was durchaus gut ist, sie identifizieren sich mit einem Trikot und der entsprechenden Nummer und dem Namen auf dem Rücken und stolzieren so durch die Gegend. Für die Kinder toll, für die Wirtschaft noch toller und für Eltern, Gottis und Göttis teuer, schliesslich muss es das Original sein. Irgendwann wächst man aus dem Trikot raus und wird selber zum Idol, oder aber zum Vorbild oder gar Influencer.


Es gibt sie ja nicht nur im Sport, die Vorbilder, es gibt sie überall. Politik finde ich im Hinblick auf die anstehenden Wahlen sehr spannend. Da werden Kampagnen aufgrund der auf uns zurollenden Klimakatastrophen gewechselt und dies ausgerechnet von der Partei, in der mein Vater stolzes Mitglied war. Ja, es kam sogar soweit, dass wir Müller-Kinder, als wir endlich wählen durften, das Parteidiktat geimpft bekamen. Und als wir dann aus Familienprotest mal einen oder eine Rote(n) auf die Liste setzten, hing der Familienparteisegen bei Müllers so was von schief. Und noch heute, wenn ich wähle, kommt mir diese Szene immer wieder in den Sinn. Vorbildlich von meinen Eltern, wie ich finde, denn sie haben uns gelehrt zu wählen, sich damit auseinanderzusetzen – vielleicht ein bisschen einseitig was die Partei betrifft, aber wir haben es vorgelebt bekommen. Heute werden wir über die sozialen Medien oder im TV geinfluenct, wo immer die Kandidaten sind. Ob bei einem Fussballspiel (obwohl sie mit Fussball gar nichts am Hut haben) oder einem Schwingfest (das ist neuerdings ganz hip) oder bei der Eröffnung einer Hängebrücke oder bei der Taufe einer Kuh oder aber bei einem Streik – oder einer Pride. Auch dies ein Thema, was wirklich ganz hip ist. Zeig dich auf einer Pride und du hast die Stimme. Weil, man kennt ja bestimmt so ein Homopärchen oder hat einen schwulen Freund oder eine lesbische Kollegin. Und schon werden Regenbogenfahnen geschwungen und die Ehe für alle wird ausgerufen. Und das ist wirklich wunderbar, muss ich sagen. Aber das macht sie noch nicht aus, die Stimme – zumindest für mich nicht.

Ich hatte Vorbilder und habe sie noch immer und mittlerweile bin ich in einem Alter, wo ich vielleicht auch eines bin oder eines sein sollte. Meine Eltern haben mir immer sehr gute Lebensbilder gegeben, ebenso meine Grosseltern. Und dann kamen die Chefs und da gab es einen Hotelier von einem Format, der schon ein Mentor war. Er lebte Bilder vor, die ich noch heute präsent habe. Er sprach nicht nur in Schlagwörtern, sondern ebenfalls in Bildern und in einer Präzision, die sich in mein Hotelhirn eingebrannt hat. Dafür bin ich unendlich dankbar. Keine Vergänglichkeit, sondern eine Vision von einem grossen Meister.

Während einem Apéro sagt A zu B: «Was machen Sie beruflich?»

B: «Ich bin Inf…» – A unterbricht und sagt: «Schöner Abend noch...!»

Und was habt ihr so für Bilder?

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