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Macken, Rituale und so Sachen

Ich denke, ich habe so einige Macken und Angewohnheiten, die mit den Jahren nicht weniger werden, aber schon immer zu mir gehörten. So wie gewisse Rituale. Rituale finde ich grossartig, Macken nicht so sehr, aber ich denke wir müssen mit ihnen leben. Interessant und spannend wird es, wenn einem Mitmenschen darauf aufmerksam machen. Und dann gibt es Sachen, die man einfach so von den Eltern übernommen hat. So auch bei mir. Beginnen wir doch erst einmal mit den Macken. Ich habe offensichtlich eine Macke, wenn ich meinen Bürotisch verlasse. Das wurde mir so übermittelt. Ich lasse den Stuhl nach hinten schnellen und schiebe diesen nicht artig zurück an den Tisch. Und so verlasse ich auch das Büro. Bei meinem Bruder Alex ist das der Normalfall, der ist dermassen chaotisch, das fällt nicht auf, aber bei mir ist es schon sehr ungewöhnlich. Eine weitere Macke ist, in Bewegung zu bleiben beim Telefonieren. Deshalb habe ich immer Telefonapparate, die mit mir gehen. Koffer packen ist eine weitere Sache, denn nichts wird eingepackt, bevor es nicht schon einmal eingepackt wird in einen Plastiksack und dies nach Kleidersorte. Ich finde dieses Outing verdient an sich schon einen Preis. Die Liste wäre hiermit zu Ende, denn ich kenne keine weiteren auffälligen Macken mehr an mir. Rituale sind spannend. Ich gehe niemals, wirklich niemals ohne Frühstück aus dem Haus und ich esse seit gefühlten 45 Jahren das gleiche – na ja vielleicht der Kaffee kam erst später dazu und das Magnesium auch. Das Badritual ist auch immer gleich und wehe mir kommt ein versehentliches Verschlafen in den Weg – nicht auszuhalten für meine Mitmenschen. Hingegen kann das Abendritual schon immer je nach Müdigkeitsgrad abweichen. Was ich hingegen weiss, ich schlafe immer und wirklich immer gleich ein. Da ich nicht abergläubisch bin, stehe ich nicht immer gleich auf, ob mit dem linken oder rechten Fuss zuerst ist dann wirklich nicht so wichtig. Anders wahrscheinlich bei Spitzensportlern etc. Zu guter Letzt: Bügeln – ich beginne immer mit den Blusen, wahrscheinlich weil es meine Mutter immer so gemacht hat. Die hat immer montags gebügelt mit dazumal DRS 1 – Wunschkonzert. Aktuell kommt Samstagmorgen immer «Das erste Mal» – auf SRF 3. All diese Dingen geben einem Tagesstruktur. Morgens im Tram checke ich die Leute und überlege mir, wer wohl nach solchen Ritualen lebt. Bestimmt nicht die, welche im Tram noch ihr Frühstück nehmen oder sich schminken. Obschon, auch das sind Rituale – es sind Wiederholungstäter und ich kenne sie. So wie ein Nachbar, der jeden Abend mit seinem Hund um die gleiche Zeit die Runde dreht. Nachbar und Hund sind älteren Jahrgangs und ich nenne die beiden das Feierabendduo. Es passt. Wir leben mit ihnen manchmal gut und manchmal weniger gut. Vor allem die Macken können schon lästig sein, aber sie gehören zu einem und manchmal muss man all diese Dinge mit einer richtigen Portion Humor nehmen und über sich selber lachen können. Diese Sachen prägen einem, sie gehören zum Charakter und den typischen Merkmalen, die einem einzigartig machen. Selbst wenn man sie von den Eltern unbewusst übernommen hat, sie sind an den Kindern und späteren Erwachsenen trotzdem einzigartig. Antrainierte Macken oder Rituale finde ich persönlich hingegen etwas doof. Ich kann mich damit nicht anfreunden, es ist gekünstelt. Denn nur die wirklichen Originale sind echt. Und Sie so? Macken, Rituale und so Sachen?



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