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(Alb)traumWelten(bummler) – seid wachsam

Die einen haben sie, die anderen leben sie und dann gibt es noch solche, die haben und leben sie in der Nacht. Dazu gehöre ich und ich muss sagen, meine Träume sind unglaublich. Ja, ich träume jede Nacht und in diesen Träumen, wenn es gegen die Morgenstunden geht und der Schlaf nicht mehr so tief ist, spielen sich die unglaublichsten Geschichten ab. Da war ich schon mit Highspeed auf den Skis unterwegs und zwar bis Mitten in die Stadt, notabene vom Rinderberg Spitz. Rasend schnell dazu über Schanzen, da ist die Sprungschanze in Innsbruck ein Klacks. Oder aber ich war schon mal Chauffeurin einer Bundesrätin und zu allem Elend war das Auto rechts gesteuert. Auf dem Rücksitz sass eine Kundin, die mich mit wertvollen Tipps versorgte, weil ich es nicht fertigbrachte, den Gang einzulegen – aber das Auto fuhr trotzdem. Dann natürlich die Klassiker. Im Pischi zur Arbeit, Telefone die endlos klingeln und ich finde sie nicht undundund. Man kennt sie doch, diese fiesen Träume.

Es gibt so Sprüche zu Träumen; aber ja, wir wissen es mittlerweile, ich hab‘s nicht so mit den Sprüchen. Es gibt beispielsweise auch Menschen, die sprechen im Fernsehen von ihren Lebensträumen. Diese stehen meist im Zusammenhang mit Auswandern, weil wir ja vielfach das Gefühl haben, in einem anderen Land sei alles viel besser und die Freiheit grenzenlos und man könne sich einen Traum erfüllen. Ich sitze also vor dem TV und sehe mir diese Träume an. Und immer wieder rufe ich mir (manchmal nicht nur mir) zu: Es sind Träume und Träume haben so wenig zu tun mit der Realität und wenn man im Traum lebt, erwacht man doch und dann schlägt die Realität so unbarmherzig zu! Ja, da findet man sich also in einem Land wieder, wo Gesetze so ganz anders sind und die Handhabung für Baubewilligungen sind zeitlich nicht festgelegt und es kann schon mal vorkommen, dass man auf einer Steinwüste sitzen bleibt – ohne das Traum-Resort. Auch ein vielfach gehegter Traum dieser Auswanderer – ein Resort, eine Bar, eine Lodge und wie sie alle heissen, die Hotels oder Restaurants. Und die Protagonisten sind dann meist eben keine Hoteliers oder Gastronomen, sondern IT-Spezialisten oder Polizisten oder so. Und der Traum vom Resort oder der Lodge wird dann ach so schnell zur Realität oder sogar zum Albtraum. Von Hüttenromantik fehlt jegliche Spur und die Lebensspur wird dann so richtig ruppig und aus der Traum, zurück in die Schweiz.

Und auf einmal wird einem bewusst, wenn man all die Träumerinnen und Träumer sieht, dass die Traumwelt doch nicht so romantisch ist. Aber man kann auch in der Schweiz einen Traum haben und diesen leben. Man darf sich auch ab und zu ein paar Minuten einer Traumwelt hingeben und versuchen, kleine Stücke dieser Welt zu leben. Und vielleicht müssen wir es nicht gleich dem ganzen Land erzählen, einfach nur für sich. Denn Gedanken kann man haben und Träume soll man auch haben und ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die einen Film haben, sogar mit mir in der Hauptrolle. Und manchmal sind es auch schwierige Träume und das Erwachen ist umso schöner, um festzustellen, ich bin in Sicherheit und mir geht es gut. Alles andere ist Beilage.

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