Kennt ihr das? Manchmal ist der Kopf dermassen voll mit Gedanken, Ideen und vielen «das sollte ich noch tun.» Und wenn dann jemand fragt, ob man das schon gemacht hat oder an dieses oder jenes gedacht hat – dann spürt man dieses leichte Spannen um den Kopf und eine Stimme, die flüstert: «Gleich läuft das Fass über.» Das wäre der Moment für eine kreative Pause, um alles aufzufrischen und elende Pendenzen einfach zu löschen. Der Speicher benötigt Platz. So auch bei mir, diese Stimme meldet sich immer wieder bei mir, wenn mich eine Person darauf anspricht, wann ich denn nun endlich wieder einen Blog schreiben würde. Und was ich jetzt schreibe, ist nicht bös oder angriffig gemeint, sondern es ist eine Erklärung, wenn einem die kreative Kreativität temporär abhandenkommt.
Eigentlich hätte man gefühlte tausend Themen, aber es greift nicht, der Cursor blinkt wie ein Herzschlag, aber dieser Herzschlag liegt im Ruhemodus und es will einfach nicht und DAS liebe Freunde, das ist gelinde gesagt eine bescheidene Situation. Es ist nicht so einfach wie es aussieht, es ist manchmal zäh und Aufmunterung kommt bei mir als Aufforderung an und ich fühle mich betroffen.
Ein Freund hat mich vor längerer Zeit eingeladen, bei einem Projekt mitzumachen, das zwar mit Schreiben zu tun hat, aber es ist eine verkehrte Welt für mich. Für einmal musste ich mein System drehen, ich musste in mich gehen und mich fragen: Was siehst du? Was willst du über dieses Thema schreiben? Auf einmal die Erkenntnis, das ist kein Projekt, bei dem die Finger nur so über die Tastatur fliegen, sondern ich brauchte einen Fluss. Ich musste mich selber auf die Gedankenreise mitnehmen, ich musste mich nicht nur mit diesem Projekt auseinandersetzen, sondern ich musste meinen Gedanken eine Tiefe geben, die dieses Projekt verdient. Es war ein langer Prozess, das Buch ist nun im Druck und im Oktober ist Vernissage. Es ist nicht «mein» Buch, es ist das Buch eines guten Freundes, der mich aus einer Ecke hervorgeholt hat, um mir zu zeigen, was in mir steckt. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein. Ich habe über ihn geflucht, wie er mich «verwütscht» hat, aber ich habe dadurch eine Seite entdeckt, die mir gefällt. Es ist so, als ob man lange in einer Band spielt und auf einmal ein Soloprojekt startet oder als ob man seinem Stil eine kleine Richtungsänderung gibt. So auch ich, ich kann eben auch anders und das ist gut so, das ist sogar sehr gut so.
Das heisst nun aber nicht, dass es mit dem Blogprojekt zu Ende ist, dafür liebe ich diese Art zu schreiben zu sehr, aber es erklärt, weshalb ich etwas zwischen die kreativen Fronten geraten bin und erst ein Projekt abschliessen musste, um mich wiederum voll und ganz meinen Blogs zu widmen. So ich dann nicht zu viele Gedanken im Kopf habe und an zu viele Pendenzen denken muss und überhaupt, was einem tagtäglich so alles um die Ohren fliegt.
Letzthin hat mir jemand gesagt, du hast ja bald Ferien, dann kannst du wieder Blogs schreiben. Aber ich musste ihn enttäuschen, weil wenn ich Ferien habe, dann hat mein Kopf eben auch Ferien. Und diese Pausen sind erfrischend für Geist und Seele.
Also notiert euch doch schon mal den Donnerstag, 24. Oktober nach 18.00 Uhr in Bern.
Comentarios